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Jeanette Frank-Semelka

Zertifizierte Hundeerzieherin
Verhaltensberaterin IHK
Approbierte Ärztin
Systemische Beraterin

Bindung zum Hund – Der Schlüssel für Sicherheit und Stabilität

Bindung zum Hund – Der Schlüssel für Sicherheit und Stabilität 

Was brauchen Hunde wirklich, um sich sicher, ruhig und wohlzufühlen? Die Antwort lautet: Eine stabile, verlässliche Bindung zu ihren Menschen. Denn Bindung ist nicht nur ein Gefühl – sie ist ein biologisches System, das unserem Hund hilft, mit der Welt umzugehen. Das Bindungssystem springt an, wenn wir Stress empfinden. Daher sollten wir genauer hinschauen, wie wir unseren Hund in stressigen Situationen unterstützten können, denn Leckerli sind in stressigen Situationen nicht die Lösung… 

Was bedeutet Bindung eigentlich?

Bindung beschreibt die emotionale Verbindung zwischen dir und deinem Hund. Sie sorgt dafür, dass dein Hund sich sicher fühlt, Stress besser verarbeiten kann und mutig neue Dinge entdeckt. Das sogenannte „Bindungshormon“ Oxytocin wird dabei bei jedem liebevollen Blick, beim Streicheln oder beim gemeinsamen Spiel ausgeschüttet – und genau das hilft, Vertrauen aufzubauen und Ängste zu reduzieren. Diese Erkenntnisse liegen nach Untersuchungen für den Menschen schon lange vor und sind mittlerweile in den Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern fest verankert. Nun liegt es an uns diese Erkenntnisse auch im Umgang mit Hunden umzusetzen, denn ihre sozialen Systeme funktionieren ähnlich wie bei Menschen. 

Warum ist Bindung so wichtig?

Ein sicher gebundener Hund:

  • zeigt weniger Stress, Angst und Unsicherheiten,

  • kann sich besser regulieren – auch in aufregenden Situationen,

  • ist eher bereit zur Zusammenarbeit und zum Lernen,

  • entwickelt seltener problematisches Verhalten wie Leinenaggression oder Trennungsangst.

So stärkst du die Bindung zu deinem Hund:

1. Sei feinfühlig

Beobachte deinen Hund: Wie fühlt er sich? Was braucht er? Sicherheit, Kontakt, Spiel oder einfach mal Ruhe? Denn auch ein Hund hat Grundbedürfnisse, die wir nicht außer Acht lassen sollten. 

2. Schaffe Verlässlichkeit

Regelmäßige Rituale und klare Abläufe geben deinem Hund Orientierung – das schafft Vertrauen. Dazu gehören Ruherituale, Fütterungsrituale, feste Ruheplätze und klare Regeln. 

3. Setze Grenzen mit Herz

Grenzen sind wichtig – aber sie sollten immer mit Fürsorge verbunden sein. Ein liebevolles „Nein“ ist oft hilfreicher als eine harte Korrektur. Wichtig ist dem Hund zu vermitteln, was denn alternativ besser wäre. 

4. Ermögliche positive Erfahrungen

Spielt gemeinsam, trainiert spielerisch, kuschelt – all das stärkt eure Beziehung und macht deinen Hund emotional stabiler. Auch das Thema Selbstwirksamkeit spielt hier eine Rolle. Eigene Lösungen finden und kreativ werden stärkt deinen Hund. 

5. Bleib selbst ruhig – co-reguliere

Dein Hund spiegelt oft deine Gefühle. Wenn du gelassen bleibst, kann sich auch dein Hund schneller entspannen. Coreagulation bedeutet, dass du ruhig und gelassen bleibst, obwohl dein Hund gerade wütend ist oder Angst hat. Nur so kann sich dein Hund wieder beruhigen. 

Drei wichtige Fragen für den Alltag

Für deinen Hund:

– Was fühlt mein Hund gerade?

– Was braucht mein Hund jetzt?

– Was versucht mein Hund durch sein Verhalten zu erreichen?

Für dich:

– Was fühle ich gerade?

– Was brauche ich?

– Was kann ich tun, um uns beiden zu helfen?

Fazit: Bindung ist mehr als Erziehung

Sie ist das emotionale Fundament für eine stabile, vertrauensvolle Beziehung. Wenn dein Hund sich auf dich verlassen kann, wird er dich nicht nur begleiten – sondern dir wirklich folgen. Denn Bindung bedeutet nicht Kontrolle, sondern Verbindung.

 


💡 Du möchtest mehr über Bindung und Verhalten lernen oder mit deinem Hund gezielt daran arbeiten?

Dann melde dich gern bei mir – ich begleite euch auf dem Weg zu einer sicheren und entspannten Mensch-Hund-Beziehung!